Willkommen im
"Rechenschieber-Online-Museum"



 
Einführung: 
ein Skalenvergleich

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Rechenschieber-Web-Seiten


Zur Webseite der deutschen 
Rechenschiebersammler

 
Da es nicht besonders spannend ist, Rechenschieber (auch Rechenstäbe genannt) von verschiedenen 
Herstellern akribisch sortiert in Form einer Ahnengalerie aufmarschieren zu lassen, zeige ich hier nur einige
Exemplare von Spezialrechenschiebern aus meiner Sammlung.
Es  geht also um einen begrenzten, aber dennoch vielleicht interessanten Eindruck über die Vielfalt der
Anwendungsgebiete, für die es Rechenschieber gegeben hat.

SR-Champions
Dass Sammler mit dem Rechenschieber auch rechnen können, zeigten sie auf der
International Slide Rule Championship am 14.4.2012 in Hamburg-Altona.
v.l.n.r.: Bronze: K.Krämer, Gold: W. Rudowski, Silber: J. Lütjens
siehe auch: http://www.sliderulemuseum.com/ISRC.htm
Silbermedaille Lütjens
Silbermedaille

Auswahl einiger Anwendungsbereiche:
 
Fertigungstechnik, Maschinenbau
Elektrotechnik
Bautechnik, Beton
Rohrleitungs-, Versorgungs- 
und Heizungstechnik
Geodäsie, Vermessungstechnik
Chemie, Chemotechnik
Handel, Verkauf
Militär
Navigation
Medizin, Gesundheit
Taschen-Rechenschieber
Schul-Rechenschieber
Verschiedene / Vermischtes
Rechenscheiben

Einführung
Abbildungen über die Gestaltung der Skalen und Läufer am Beispiel von vier Rechenschiebern

Dieser Rechenschieber aus Birnbaumholz wurde von A.W.Faber Castell im Jahre 1905 hergestellt. Der Stab hat eine Länge von 280 mm. Das einfache Skalensystem besteht aus nur zwei Skalenpaaren: unten mit dem Zahlenbereich von 1 bis 10 und oben mit dem Zahlenbereich von 1 bis 100. Damit konnte multipliziert, dividiert und unter gleichzeitiger Verwendung der beiden Skalenpaare quadriert und radiziert werden. Auf der Zungenrückseite befinden sich Winkelfunktionsskalen. Das Skalenbild (insbesondere ist hiermit die Begrenzung der senkrechten Teilstriche durch Längslinien gemeint) war typisch für die damalige Zeit und wurde als "Eisenbahnschienen-System" bezeichnet. Der Läufer hat - auch als Besonderheit - an der rechten Seite einen Zeiger, mit dem auf der halbkreisförmigen Skala als Merkhilfe die sich aus der Rechnung ergebende Stellenzahl einstellen konnte. Diese Läuferkonstruktion wurde nur ca.10 Jahre verwendet.




 

Bei diesem Rechenschieber handelt es sich um ein Modell von der Fa. Gebr. Wichmann (Berlin) für den Gebrauch an Schulen. Der Herstellungszeitraum ist mit etwa 1910 bis 1920 anzunehmen. Auch hier ist das einfache Skalensystem in "Eisenbahnschienen-Design" zu sehen. Im Gegensatz zum oberen Rechenschieber sind bei diesem Exemplar aber die Skalen mit Großbuchstaben gekennzeichnet, was sich später bei fast allen Rechenschiebern durgesetzt hat. Der Stab ist 270 mm lang und aus Pappe gefertigt. Als Läufer dient eine Blechmaske mit nach links und rechts herausragenden "Nasen". Dieser Läufertyp galt allerdings schon zu der damaligen Zeit als veraltet, da sich ab etwa 1900 Rahmenglasläufer mit Strichmarkierungen (siehe oberes Beispiel) durchsetzten. Näheres zur Geschichte der Rechenschieber findet man sehr anschaulich beschrieben in verschiedenen Fachbeiträgen auf der Webseite der deutschen Rechenschiebersammler  (Link, siehe unten).




Einen scharfen Kontrast zu den beiden oberen Beispielen bilden die etwa 60 bis 70 Jahre später von den deutschen Herstellern FABER-CASTELL und ARISTO gebauten "neuzeitlichen" Rechenschieber. Diese "Flagschiffe" repräsentieren aber auch das Ende einer insgesamt etwa 350-jährigen Rechenschieber-Epoche bei den Herstellern in der ganzen Welt.. Bei dem Typ 2/83N von 1975 handelt es sich um eine doppelseitige Konstruktion für technisch-wissenschaftliche Anwendungen. Der Stab hat eine Länge von 370 mm und ist aus hochwertigem Kunststoff hergestellt. Das Skalensystem ist sehr aufwändig gestaltet: auf beiden Seiten sind jeweils 15 Skalen untergebracht, was angesichts der praktischen Handlichkeit auch sicherlich die Obergrenze darstellte. Die Besonderheit dieses Rechenschiebers besteht darin, dass es bei einer Basislänge von 250 mm gelungen war, durch einen Aufteilungstrick eine 500 mm lange Skala unterzubringen. Es handelt sich um die "W"-Skala, die unten als W1 bezeichnet ist (Zahlenbereich von 1 bis 3,16) und oben mit W2 weiter geführt wird (Zahlenbereich von 3,16 bis 10). Durch die vergrößerte Skalenlänge ergibt sich also eine doppelt so hohe Ablesegenauigkeit.

Vorder- und Rückseite des Castell Novo-Duplex (2/83N):



 

Der Hersteller ARISTO glänzte mit seinem größten Modell "Hyperlog" (0972). Dieser Rechenschieber aus dem Jahre 1974 war ebenfalls 370 mm lang, hatte aufgrund seiner etwas größeren Breite sogar 31 Skalen, die dafür aber nicht so dicht gedrängt übereinander angeordnet sein mussten und das Ablesenen in gewissem Maße etwas erleichterten. Das Besondere an diesem Rechenschieber sind (daher auch der Name) die hyperbolischen Winkelfunktions-Skalen.

Vorder- und Rückseite des ARISTO Hyperlog (0972)


 
 




 

Links zu weiteren Rechenschieber-Web-Seiten:

Webseite der deutschsprachigen Rechenschiebersammler mit vielen Fachbeiträgen und Literaturhinweisen:      www.Rechenschieber.org

Webseite der amerikanischen Rechenschiebersammler:      Oughtred Society




  

 

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