Die Informationen über diese Kamera erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit. Da Modellabweichungen nichts Ungewöhnliches sind, wird hier nur der mir vorliegende Zustand der Kamera aus meiner Erfahrungsperspektive heraus erläutert bzw. kommentiert.

Hasselblad SWC/M
Baujahr 1960, umgebaut 1980


SWC1
SWC2
SWC3

Technische Daten
Kameratyp Sucherkamera mit festem Objektiv
Objektive Zeiss Biogon 4,5/38 mm (Bildwinkel 90 Grad in der Diagonalen)
Sucher Aufsetzbarer Durchsichtsucher
Verschluss Zentralverschluss im Objektiv, Synchro Compur  (1 bis 1/500 sec., B). VXM
Fokussierung über den Entfernungsring am Objektiv
Filmtransport Drehung der Transportkurbel bis zum Stop, gleichzeitig wird der Verschluss aufgezogen.
Filmmagazin A 12 für den Filmtyp 120, Bildformat 6x6 cm. Die Kamera war ursprünglich vom Typ SWC und ist ca. 1980 für den Anschluss eines Polaroid-Magazins zu einer SWC/M umgebaut worden.
mein Zubehör div. Filter (Serie VIII), Streulichtblende, Mattscheibenadapter, starrer Lichtschacht.
Größe und Gewicht mit A 12 Magazin) Höhe 140 mm, Breite 110 mm, Tiefe 145 mm. 1360 Gramm


Persönliche Anmerkungen und Erfahrungen mit der Kamera

"Objektiv mit Filmbühne" :-)     Das kurze und gedrungene Aussehen, aber vor allem die vielen von Profifotografen geäußerten Lobeshymnen über die Leistungsfähigkeit dieser Kamera machten mich neugierig. Seit Ende 2012 ergänzt nun ein solches Exemplar meinen "Fuhrpark". Es handelt sich hierbei um ein rel. altes Modell SWC aus dem Jahre 1966, welches aber etwa 1980 für die zusätzliche Verwendung von Polaroid-Magazinen zum Modell SWC/M umgebaut worden war. Die Kamera wurde von einem Profifotografen benutzt, der mir beim Besitzerwechsel versicherte, dass sie bis zum Schluss eines seiner liebsten Arbeitsgeräte war. Vom Hasselblad-Service in Ahrensburg wurde der immer noch exzellente Zustand der Kamera bestätigt.

SWC4 Gewöhnungsbedürftig ist zweifellos die Handhabung: hier wird nicht nach unten in einen Schachtsucher geschaut, sondern in Augenhöhe geradeaus durch einen aufsteckbaren Sucher. Der extreme Weitwinkelblick erfasst im unteren Bildrand sogar noch einen kleinen Teil des Objektivs. Eine kleine Wasserwaage (Libelle) ermöglicht eine waagerechte Ausrichtung der Kamera. Mit Hilfe eines Prismas lässt sich die Lage der Libelle kontrollieren, wenn man mit dem am Sucher befindlichen Auge kurz nach links blickt (üben, üben, üben...)
Daran wird schon deutlich, dass stürzende Linien in der Senkrechten am sichersten vermieden werden, wenn die SWC auf einem Stativ montiert ist.

Das Objektiv Zeiss Biogon 4,5/38 mm wird allseits sehr gelobt. Es ist ein normales Weitwinkelobjektiv (also keine Retrofocus-Konstruktion, wie bei Spiegelreflexen notwendig). Mit einem Bildwinkel von 90 Grad in der Diagonalen und einer fast völligen Verzeichnungsfreiheit überrascht es in der Praxis immer wieder. Die kürzeste Entfernung beträgt 30 cm, der Tiefenschärfebereich erstreckt sich bei Blende 4,5 von 3m und bei Blende 22 von 65 cm bis unendlich.

Fazit
Hervorragende Ergänzung im Weitwinkelbereich.
 
 
 

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Literatur
Angermayer, Toni: Hasselblad-Praktikum, München 1975
Beckhusen, Dieter / Maschke, Thomas / Puttkammer, Guido: Das große Hasselblad-Handbuch. München 1996

Freytag, Heinrich: Das Hasselblad-Buch, Stuttgart 1967
Karlsten, Evald: Hasselblad. Stockholm 1981
Shell, Bob / Puttkammer, Guido: Das Hasselblad-System. München 1993
Wildi, Ernst: The Hasselblad Manual. Boston 1989

Links (zuletzt überprüft am 13.10.2021)

https://www.youtube.com/watch?v=YOF7QKnKdRs

https://www.youtube.com/watch?v=uwvnkm2k1FY

Hasselblad Historical





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