Rolleiflex
3,5 F
Baujahr ca. 1964
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Technische Daten (im Wesentlichen aus: Bedienungsanleitung und Heering, Walter: Das Rolleiflex-Buch, Seebruck 1967, S. 47)
Objektive | Aufnahmeobjektiv:
Schneider Xenotar 1:3,5 / 75 mm. Fünflinsiges, mehrfach vergütetes
Spitzenobjektiv von Schneider.Kreuznach
Sucherobjektiv: Heidosmat 1:2,8 / 75 mm, einfach vergütet. Innen- und Außenbajonett für Vorsatzteile Größe II. |
Sucher | Abnehmbarer Faltlichtschacht mit 2,5facher Sucherlupe. Eingebauter Sportrahmensucher mit unmittelbar darunter liegender Scharfstell-Lupe (etwa 4-fach) für Aufnahmen in Augenhöhe. Nachträglich eingebaute superhelle Einstellscheibe mit Messkeil (Schnittbild). |
Verschluss | Synchro-Compur MXV (1 bis 1/500 sec., B, mit Zeitanzeige bis 60 sec.). Selbstauslöser. Verschlusszeiten mit eingebautem Belichtungsmesser gekuppelt, Gehäuseauslöser mit Sicherungshebel, feststellbar für Zeitbelichtung. |
Belichtungsmesser | Eingebauter, mit Blende und Zeit gekuppelter Einbereichs-Belichtungsmesser (Selen-Zelle). Zeit und Blende durch Einstellrädchen getrennt bedienbar. Filterwert-Einstellung (bis -3 Belichtungswerte) direkt in den Verschluss. |
Fokussierung | Ohne optische Vorsätze von unendlich bis 0,95 m. Großer Triebknopf mit Spezialdoppelkurvenantrieb. Filmmerkscheibe. Automatische, blendengekuppelte Schärfentiefenanzeige. |
Filmtransport | Drehung der Transportkurbel bis zum Stop. Filmeinstellen automatisch durch Tastwerk. Abschaltbare Doppelbelichtungssperre, Leerschaltsperre. |
Bildformate | 6x6 cm Rollfilm 120, 24x36 mm Kleinbildfilm mit Rolleikin-Einrichtung |
mein Zubehör | Für Nahaufnahmen 3 verschiedene Nahlinsenvorsätze = Rolleinar (Doppelpack für Sucher- und Aufnahmeobjektiv), Panoramakopf, Stativkupplung. |
Größe und Gewicht | Höhe 148 mm, Breite 112 mm, Tiefe 102 mm. 1200 Gramm |
Persönliche
Anmerkungen und Erfahrungen mit der Kamera
Es ist ein wunderbares
Gefühl, wenn ich diese Kamera in der Hand halte und mich vor dem Motiv
verbeuge... Das große, helle Sucherbild ist vor und während
der Aufnahme ständig sichtbar. Die handwerklichen Schritte von der
Belichtungseinstellung über die Fokussierung und Auslösung bis
hin zum Film-Weitertransport folgen einem harmonischen Ablauf;
alles
geschieht auf der Basis der legendären Präzision dieser Kamera.
Trotz der Dickleibigkeit des Gehäuses und des seitenverkehrten
Mattscheibenbildes
ist die Rolleiflex der Klassiker schlechthin. Mit dem
neuartigen Konstruktionsprinzip einer zweiäugigen Rollfilm-Mittelformat-Spiegelreflexkamera der Firma Franke & Heidecke
ist die Rolleiflex weltberühmt geworden. Sie ist die "Mutter" aller zweiäugigen Spiegelreflexkameras
(engl.: Twin Lens Reflex - "TLR") und weltweit hundertfach mehr oder weniger gut nachgebaut bzw.
kopiert
worden. Das mag viele Jahrzehnte nach dem Boom dieses Kameratyps ein
wenig abgestanden
und verstaubt klingen - ist es aber nicht. Man muss es einfach erlebt
haben
und mit einer bewussten Bildgestaltung im Kopf auch bereit sein, eine
für
heutige Verhältnisse durchaus umständliche Handhabung zu akzeptieren.
Die feste Brennweite 75 mm kann durchaus als Einschränkung
gesehen werden. Es ist aber dann kein Nachteil, wenn man die Motive
danach
aussucht und so gestaltet, dass sie im Format 6x6 einen optimalen
Eindruck
vermitteln. Mit anderen Worten: es wird nur das fotografiert, was mit
der
Normalbrennweite einen stimmigen Bildaufbau ergibt.
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Literatur
Evans, Arthur: Collectors
Guide to Rollei Cameras. Wisconsin (USA) 1986
Heering, Walter: Das große
Rolleiflex-Buch. Seebruck 1967
Maschke, Thomas /
Beckhusen,
Dieter: Rollei - das große Handbuch. München 1997
Parker, Ian (Hrsg.): Die
Geschichte der zweiäugigen Rollei-Spiegelreflexkameras. Oxon (UK)
1992
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